Eine Stunde ohne Kinder zuhause. Was ich tun sollte: Waschen, putzen, kochen. Was ich tun möchte: Netflix Was ich tue: Ich verliere mich im Internet und lese einen längeren Artikel über gepuderte Perücken im 18. Jahrhundert

Leseübungen mit der Siebenjährigen: "Nina und Mia sind im Haus." "RICHTIG." "Opa ist am Fenster." "SUPER." "Tom ist in Oma." "ICH HOFFE NICHT." Sie liest schon so toll. Ach und Tom ist bei Oma.

Ich bei Übergabe des Babys nach Frühschicht: "Getrunken, gepullert, nackt gespielt, zweimal gekackt." Mann: "Du bist ja fleißig. Und das Baby?"

Laterne, Laterne. Die Hände frieren ab. Das Laternenlichtlein geht nach zwanzig Minuten kaputt. Kinder weinen. Eltern singen gequält alte Lieder. Der Glühwein ist zu schwach. Rabimmel. Rabammel. Rabumm.

Was hat dieser Elternreflex, die Kinderkotze mit den Händen aufzufangen eigentlich für einen evolutionären Sinn?

"Mama, ich will kein Schokocroissant, ich will ein gesundes Brot." Wen ziehe ich hier groß, Rosemaries Baby, oder was?

Die Siebenjährige meinte, die Weintrauben, welche ich ihr heute eingepackt habe, waren eklig. Sie hat sie lieber nicht gegessen. Ich hatte ihr heute gar keine eingepackt. Übrigens: Die Weintrauben, welche ich ihr vor den zweiwöchigen Herbstferien eingepackt hatte, waren eklig.